Zunehmend
wird das Bühnenfieber im Fifty zu dem, was es sein soll: Ein
lockeres Kleinkunstprogramm, bei dem jeder, der möchte, sich mal
auf der Bühne austoben kann vor einem Publikum, das es nicht weiter
krumm nimmt, wenn es keine perfekte Revue vorgesetzt bekommt.
Lässig und
mondän führte Heidi Prieß durch den Abend, fand für die
Interpreten persönliche Worte und ließ sich als Duettpartnerin
einspannen. Nur einmal setzte sie ihre Gesangsausbildung ein und
fragte: "Haben Sie schon mal im Dunkeln geküsst?".
Nach einem
Gospelauftakt des mittlerweile bekannten Damen-Sextetts. "Moving
Voices" servierte der Pantomime Benedikt eine amüsante
Zwei-Personen-Story, bei der er zugleich Verfolger und Verfolgte
darstellte und um eine Leinwand herum eine melodramatische Hetzjagd
auf sich selbst veranstaltete.
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Soulröhre
Dagmar brachte Romantisches von Toni Braxton, Kerstin gefiel mit
ihrem Ruhrpottjargon und einer Steppeinlage mit Tanzpartnerin Hilde,
Tobias, Bernd Christian und
Jochen ließen Volkslieder im Comedian-Harmonist-Stil swingen.
Viel versprechend empfahl steh die Chansontruppe
"Tandaradreist". Sängern Heidi brachte das Publikum mit
"Egon, ich hab doch nur aus Liebe zu dir so viel getrunken
..." zum Lachen. Stephan gelang es, Stimme und charmante Mimik
zu verbinden,
Begleitet
wurde die szenisch einstudierte Kurzrevue von der wohl größten
Entdeckung des Abends: Frank,
eigentlich Kirchenmusiker und in der Klassik beheimatet, entpuppte
sich als wahrer Wunderpianist, der nicht nur seine eigenen Leute
begleitete, sondern auch noch Bernd vom Vokalensemble mit Otto
Reuters Couplet vom "überzieher" und andere spontane Darbietungen
vom Blatt spielte.
n.b.
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